Im besten Winkel – Photovoltaik auf dem Satteldach

Das Satteldach ist die am meisten verbreitete Dachform in Deutschland. Grund genug uns diese im Hinblick auf ihre Eignung für Photovoltaikanlagen näher anzusehen.

Das Satteldach ist die am meisten verbreitete Dachform in Deutschland. Grund genug uns diese im Hinblick auf ihre Eignung für Photovoltaikanlagen näher anzusehen.

Charakteristik und Eignung

Ein Satteldach ist eine Dachform mit zwei geneigten Flächen, die sich in einem gemeinsamen Punkt, dem First, treffen und eine charakteristische Giebelform bilden. Die Neigung eines Satteldaches liegt in der Regel bei 30-40 Grad und verspricht damit eine optimale Energieausbeute, weil sich die Photovoltaikmodule in einem idealen Winkel zur Sonne befinden.

Die Neigung des Satteldaches hat einen weiteren Vorteil: Sie begünstigt die Selbstreinigung der Module. Schmutz und Staub werden effektiv durch Regenwasser abgewaschen und auch Schnee rutscht schnell von den Modulen. Eine manuelle Reinigung durch einen Fachbetrieb ist in den meisten Fällen daher nicht erforderlich. Nur bei sehr ungünstigen Standortbedingungen, wie in Gebieten mit hoher Luftverschmutzung oder Baustellen in der unmittelbaren Umgebung kann eine Reinigung notwendig werden.

Weil das Satteldach mit seinen zwei Flächen im Vergleich zu anderen Dachformen eine größere Dachfläche bietet, können zudem mehr Photovoltaikmodule installiert und eine höhere Leistung erzielt werden.

Anlagengröße und Ausrichtung

Wie viel Leistung eine Photovoltaikanlage pro m2 erbringen kann, hängt sehr von den verbauten Solarmodulen ab, denn je höher der Wirkungsgrad umso mehr Leistung wird auf gleicher Fläche produziert. Moderne Module erzielen pro m2 eine Nennleistung von 200-230 Watt Peak (Wp) oder 0,2-0,23 Kilowatt Peak (kWp). Bei 0,2 kWp ist für eine Photovoltaikanlage mit 10 kWp Leistung ist damit eine Fläche von 50m2 nötig. Bei der Planung der Anlage sollte berücksichtigt werden, dass zwischen den Modulreihen und zum Rand des Daches Abstände einzuhalten sind. Schornstein, Dachfenster oder eine Sattelitenschüssel können zu weiterem Flächenverlust beitragen, weshalb es notwendig sein kann, beide Dachflächen mit Modulen zu bestücken.

Eine beidseitige Belegung ist vor allem auch dann empfehlenswert, wenn das Dach nach Ost-West ausgerichtet ist. Ein Satteldach mit Nord-Süd Ausrichtung und einseitiger Belegung auf der Südseite erzielt im Jahr ca. 15% mehr Ertrag. Es gilt allerdings zu berücksichtigen, dass es bei einer beidseitigen Belegung zu einer gleichmäßigeren Stromerzeugung kommt und der Stromverbrauch eines Durchschnittsbürgers am Morgen und Abend am höchsten ist, also dann, wenn die Sonne im Osten bzw. im Westen steht. Bei einer reinen Südbelegung muss der tagsüber produzierte Strom in einer Batterie gespeichert werden, ansonsten wird er automatisch in das öffentliche Netz eingespeist. Eine Ost-West Ausrichtung mag im Hinblick auf die maximale Ausnutzung des Sonnenlist nachteilig sein, jedoch relativiert sich dies durch die Verbrauchergewohnheiten.

Montage

Bei Satteldächern ist die Aufdachmontage am gängigsten. Die Module werden hierbei mit Hilfe von Kaken und Schienen auf dem Dach befestigt. Bei Satteldächern besteht die Eindeckung meist aus Ziegeln, es existieren aber auch Lösungen aus Schiefer oder Metall. Für alle Materialien gibt es spezielle Montagesysteme. Bei einem Ziegeldach werden die Haken in den Dachsparren verankert. Hierzu wird der Ziegel an den Stellen zurückgeschoben, an denen der Haken verankert werden soll. Nachdem der Haken aufgeschraubt worden ist, werden die Ziegel wieder zurückgeschoben und mit einer Einkerbung versehen, damit der Ziegel nicht auf einem Haken aufliegt und Regelwasser eindringen kann. Nachdem alle Dachhaken installiert sind, werden auf diesen die Montageschienen aus Aluminium befestigt. Die Schienen bilden den Auflagepunkt für die Solarmodule, die mit jeweils vier Klemmen auf diesen fixiert werden. Bei einer gewöhnlichen Montage werden die Module hochkant montiert, dann sind zwei Schienen pro Modulreihe nötig.

Vergleich zu anderen Dachformen mit Neigung

Nach dem Satteldach das Walmdach die nächstverbreitete Dachform mit geneigten Flächen. Ein Walmdach besitzt vier Dachflächen, die jeweils an den Seiten und an den Enden abgeschrägt sind. Die unterschiedlichen Neigungswinkel und die im Vergleich zum Satteldach ungleichmäßigere Dachfläche eines Walmdachs machen die Montage der Photovoltaikmodule allerdings aufwändiger.

Weit weniger verbreitet als das Walmdach ist das Pultdach, das nur eine geneigte Fläche besitzt. Das Pultdach ist immer rechteckig und hat meist eine Neigung von 15-30 Grad, wodurch die Montage der Photovoltaikmodule sehr leicht ist.

Fazit

Das Satteldach ist ideal für die Installation von Photovoltaikanlagen. Es bietet eine optimale Ausrichtung der Module zur Sonne, ermöglicht eine hohe Energieausbeute und bedarf in der Regel keiner Reinigung. Durch die größere Dachfläche können mehr Module installiert und eine höhere Leistung erzielt werden als bei anderen Dachformen. Gerne beraten wir Sie, ob sich auch Ihr Dach für die Installation einer Photovoltaikanlage eignet. Nutzen Sie einfach unser Kontaktformular.

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