Glas-Glas-Module – Wie lohnend sind sie?

Glas-Glas-Module werden immer häufiger verbaut. Doch lohnt sich die Investition in diesen Modultyp wirklich? Wir gehen dieser Frage nach und sehen uns an, wie Glas-Glas-Module aufgebaut sind, welche Vorteile und Nachteile sie besitzen und wie sie im Vergleich zu Glas-Folie-Modulen abschneiden, die über Jahre der Standard im Photovoltaikanlagenbau waren.

Was ist ein Glas-Glas-Modul?

Glas-Glas-Module sind Photovoltaikmodule, die nicht nur auf der Vorderseite mit einer Glasschicht versehen sind, sondern auch auf der Rückseite. Das Modul ist besser geschützt und hat daher eine längere Lebensdauer im Vergleich zu einem Glas-Folie-Modul, dessen Rückseite nur aus einer Folie besteht und dementsprechend empfindlicher ist. Glas-Glas-Module gibt es sowohl in monokristalliner als auch polykristalliner Ausführung. Sie sind durch die rückseitige Dünnglasschicht in der Anschaffung teurer als Glas-Folie Module, bringen aber auch eine höhere Effizienz und längere Lebensdauer, was bei der Planung einer Photovoltaikanlage zu berücksichtigen ist. Damit sind wir bereits bei den Vorteilen der Glas-Glas-Bauweise angelangt, die wir uns näher ansehen wollen.

Vorteile

Lange Lebensdauer

Die Verglasung der Module von Vorder- und Rückseite schützt die Module sehr gut gegen äußere Witterungseinflüsse. Feuchtigkeit kann nicht in die Module eindringen und sie beschädigen. Auch im Fall eines Brands sind sie besser geschützt. Aus diesem Grund haben die Glas-Glas-Module eine längere Lebensdauer, was sich auch in den Garantien der Hersteller widerspiegelt. Viele geben eine 30-jährige Garantie auf ihre Module. Und auch danach muss noch lange nicht Schluss sein! Eine Nutzungsdauer von 40 Jahren ist durchaus realistisch. Im Vergleich zu Glas-Folie Modulen haben Glas-Glas-Module eine rund 5 Jahre längere Lebensdauer. 

Hohe Robustheit

Die lange Lebensdauer der Glas-Glas-Module verdanken sie vor allem ihrer Robustheit. Durch die beidseitige Verglasung werden die auf das Modul einwirkenden Kräfte besser verteilt und abgeleitet. Die zwischen beiden Glasscheiben untergebrachten Solarzellen werden bei auftretenden Lasten nur gebogen und nicht wie bei Glas-Folie-Modulen in die Länge gezogen oder komprimiert. Die Gefahr von Mikrorissen wird damit deutlich reduziert. Mikrorisse schmälern nicht nur die Leistung eines Moduls, je nachdem, wo sie auftreten und wie gravierend sie sind, können sie sogar zu einem Brand führen.

Hoher Brandschutz

Im Fall eines Brands bieten Glas-Glas-Module eine höhere Sicherheit, denn die Folie auf der Rückseite eines konventionellen Moduls, die meist aus PET, PA, TPT oder EBA besteht, ist leicht entflammbar. Aus diesem Grund sind bei Glas-Folie-Modulen auch größere Sicherheitsabstände zu Nachbarhäusern einzuhalten. Bei Glas-Glas-Modulen reicht bereits ein Abstand von 50 cm zum Nachbardach.

Hohe Temperaturbeständigkeit und Effizienz

Glas-Glas-Module arbeiten effizienter als Glas-Folie-Module, weil die Wärme besser über die rückseitige Glasfläche abgegeben werden kann. Bei steigenden Temperaturen sinkt die Effizienz der im Modul befindlichen Solarzellen. Effizienter arbeiten Glas-Glas-Module aber auch, weil die auf der Vorderseite verbaute Glasschicht meist sehr dünn ist. Das macht es Photonen einfacher, in das Modul zu gelangen. Die Lichtausbeute ist also besser und es kann mehr Strom produziert werden.

Lange Leistung

Weil das Modulinnere durch die beiden Glasscheiben gut vor äußeren Einflüssen geschützt ist, schreitet die Degradation der Solarzellen langsamer voran als in einem Glas-Folie-Modul. Der Wirkungsgrad nimmt also nicht so schnell ab. Aus diesem Grund können Glas-Glas-Module bei einer Lebensdauer von 40 Jahren bis zu 25% mehr Strom produzieren als konventionelle Module.

Höhere Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit

Die Langlebigkeit und Effizienz der Glas-Glas-Module machen diese wirtschaftlicher und umweltfreundlicher, da sie über ihre gesamte Lebensdauer mehr Strom produzieren können und Emissionen einsparen. Sie lassen sich zudem besser recyceln. Das im Modul verbaute Glas lässt sich zu Schaumglas weiterverarbeiten.

Nachteile von Glas-Glas-Modulen

Neben ihren viele Vorteilen besitzen Glas-Glas-Module aber auch ein paar Nachteile. Diese wollen wir uns natürlich auch ansehen.

Hohes Gewicht

Aufgrund ihrer gläsernen Vorder- und Rückseite sind Glas-Glas-Module schwerer als konventionelle Module. Im Schnitt wiegen sie 3-6 kg mehr als ein Glas-Folie-Modul.

Aufwändigere Montage

Die Montage eines Glas-Glas-Moduls ist häufig aufwendiger als die eines konventionellen Moduls, weil durch das erhöhte Gewicht mehr Haken benötigt werden, um das Modul sicher auf dem Dach zu befestigen.

Höhrere Preis

Die Dünnglasschicht auf der Rückseite des Moduls macht es in der Anschaffung teurer als ein konventionelles Modul. Aufgrund des technischen Fortschritts im Modulbau sind die Preise für Glas-Glas-Module in den letzten Jahren aber deutlich gesunken.

Delamination

Die beidseitige Verglasung des Moduls, der es seine Widerstandsfähigkeit verdankt, hat allerdings auch einen Nachteil. Glas ist aufgrund seiner Oberflächeneigenschaften anfälliger für Delamination. Wenn das Modul nicht sauber verklebt wurde, kann sich die untere Schicht der Zellen lösen und Feuchtigkeit eindringen. Bei qualitativ hochwertigen Modulen renommierter Markenhersteller geschieht dies in der Regel aber nicht.

Fazit

Glas-Glas-Module sind durch ihre Verglasung auf der Vorder- und Rückseite hervorragend vor Witterungsbedingungen und Belastungen geschützt und sind deshalb langlebiger und effizienter als konventionelle Module. Trotz höherer Anschaffungskosten sind hochwertige Glas-Glas-Module wirtschaftlicher als konventionelle Module. Außerdem sind sie umweltfreundlicher und lassen sich besser recyceln. Gerne beraten wir Sie, welche Module sich für Ihre Anforderungen am besten eigenen. Vereinbaren Sie heute noch einen Termin.

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