Das Pultdach gehört zwar eher zu den selteneren Dachtypen, eignet sich bei günstiger Ausrichtung aber hervorragend für den Betrieb einer Photovoltaikanlage. Das wollen wir uns ein wenig näher ansehen.
Charakteristik und Eignung
Ein Pultdach ist leicht zu erkennen. Es besteht aus nur einer geneigten Fläche, die sich über den Gebäudekörper erstreckt. Die Konstruktion ist einfach, in Deutschland aber seltener anzutreffen als beispielsweise das Sattel– oder Walmdach. Generell eignet sich das Pultdach für den Betrieb einer Photovoltaikanlage. Aufgrund der rechteckigen Dachfläche, auf der es normalerweise keine größeren Hindernisse wie Dachfenster gibt, ist die Montage der Photovoltaikmodule recht einfach. Der Neigungswinkel eines Pultdachs kann zwischen 5 und 60 Grad liegen, beträgt in der Regel aber zwischen 5 und 15 Grad. In unseren Breiten liegt der optimale Neigungsgrad bei Südausrichtung des Dachs bei 30 bis 40 Grad. Der Neigungswinkel eines Pultdachs ist meistens damit zwar nicht ideal, kann aber durch bestimmte Montageverfahren verbessert werden.
Anlagengröße und Ausrichtung
Weil bei einem Pultdach nur eine Dachseite zur Modulbelegung zur Verfügung steht, ist eine Ausrichtung des Daches nach Süden besonders vorteilhaft. Abweichungen nach Osten oder Westen stellen auch kein Problem dar, in solchen Fällen ist eine flache Neigung des Dachs zwischen 10 und 20 Grad sogar vorteilhaft. Nur bei einer Ausrichtung nach Norden ist die Installation einer Photovoltaikanlage nicht meist nicht zu empfehlen. Wenn eine eine Belegung in Betracht gezogen wird, sollte der Neigungswinkel des Dachs möglichst gering sein, um das Sonnenlicht einzufangen.
Moderne Photovoltaikmodule produzieren bei idealer Ausrichtung mittlerweile eine Nennleistung von 200-230 Watt Peak (Wp) oder 0,2-0,23 Kilowatt Peak (kWp) pro m2. Mit einer Leistung von 0,2 kWp sind für eine Photovoltaikanlage mit 10 kWp Leistung folglich eine Fläche von 50m2 nötig.
Montage
Pultdächer können mit unterschiedlichen Materialien eingedeckt sein. Für alle Varianten sei es Bitumen, Folie, Schiefer, Ziegel oder auch Dachbegrünungen gibt es spezielle Montaglösungen. Als besonders einfach gestaltet sich die Montage auf Metalldächern, bei solchen ist es in der Regel nicht nötig, die Dachhaut zur Befestigung zu öffnen. Beim Stehfalzblechdach wird das Montagesystem beispielsweise mittels spezieller Klemmen auf das Dach aufgebracht, die direkt in die Falz greifen. Bei einem Ziegeldach wird das Montagesystem wie beim Sattel- oder Walmdach normalerweise mit den Sparren des Dachstuhls verschraubt. Bei Pultdächern ist auch die Aufständerung der Module möglich. Hierbei lässt sich der Neigungswinkel anpassen, um einen optimalen Sonnenwinkel und eine bessere Leistung der Solaranlage zu gewährleisten. Es ist wichtig, bei der Aufständerung von Photovoltaikmodulen auf einem Pultdach die statischen Anforderungen, die Windlasten und andere lokale Bauvorschriften zu berücksichtigen.
Fazit
Pultdächer sind die idealen Partner für die effiziente Gewinnung von Solarstrom. Mit ihrer einfachen Konstruktion und rechteckigen Fläche bieten sie optimale Voraussetzungen für die Montage von Photovoltaikmodulen. Eine Ausrichtung nach Süden ist besonders vorteilhaft, aber auch geringfügige Abweichungen nach Osten oder Westen sind kein Problem. Durch die Anpassung des Neigungswinkels und die Auswahl geeigneter Montagelösungen lässt sich die Leistung der Photovoltaikanlage maximieren.